Wir haben uns im Laufe der letzten Jahre zunehmend zu einem Tierheim mit dem Schwerpunkt der "besonderen Tiere" entwickelt. Alte, kranke, scheue oder auch Tiere mit Handicap bekommen bei uns eine Chance. Für genau diese Tiere suchen wir in guter Absprache gewissenhafte Pflegestellen, denn diese Tiere benötigen besondere Betreuung, teilweise Vorkenntnisse, Erfahrung, Geduld und Liebe.
Ein Tierheim wird ständig mit unterschiedlichsten Tieren konfrontiert. Manche davon sind problemlos und auch gut mit anderen Tieren zu vergesellschaften. Oft bestehen für diese Tiere keine Vermittlungsschwierigkeiten und das Tierheim kann seiner Aufgabe, Unterbringung auf Zeit für herrenlose und abgegebene Tier zu leisten, ohne Schwierigkeiten nachkommen.
Leider sieht es in Einzelfällen aber auch anders aus. Alte Tiere, die sehr viel Zuwendung erfahren hatten und z. B. wegen Todesfall oder Krankheit abgegeben wurden, geben sich bei der leider erforderlichen Zwingerhaltung auf und verweigern Nahrung. Gleiches geschieht oft bei sehr sensiblen oder scheuen Tieren, die das Vertrauen in den Menschen verloren haben. Kranke Tiere, die für die Zeit der Genesung dem durch das Tierheim bedingten Stress nicht ausgesetzt werden können, müssen eine vorübergehende Privatpflege bekommen. Chronisch kranke Tiere müssen von anderen Tieren getrennt werden wegen Ansteckungsgefahr (z. B. Leukose – Positive Katzen). Manchmal gibt es auch Tiere mit sehr großen Vermittlungsschwierigkeiten durch Verhaltensauffälligkeiten, z. B. dominante Hunde oder aggressive Katzen, die sich überhaupt nicht in die Gruppe einfinden können.
Für all diese Tiere, gleich aus welchem Grund ein solcher „Notfall“ vorliegt, sind wir dringend auf private Pflegestellen angewiesen.
Sehr großer Bedarf besteht immer, spätestens ab Mai / Juni, an Pflegestellen für kleine Babykatzen. Kleine Kätzchen werden zum Teil mutterlos bei uns abgegeben, die noch gar nicht alleine überlebensfähig sind. Diese Tiere müssen dann alle 2 – 4 Stunden mit Ersatzmilch und Fläschchen aufgezogen werden, auch nachts. Diese pflegeintensive Aufzucht ist im Tierheim nicht zu leisten und muss daher von Privatpersonen übernommen werden. Auch Mutterkatzen mit einem Wurf Jungkatzen sind in einer Pflegestelle bis zur Vermittlung am besten aufgehoben. Unser Tierheim „platzt“ in dieser Zeit der Katzenschwemme, die uns jedes Jahr überrollt, regelmäßig „aus allen Nähten“ und nur eine Pflegestelle kann diesen erkundungsfreudigen Jungtieren und der Mutter genügend Ruhe bieten und Zuwendung schenken. Oft handelt es sich um sehr scheue Mutterkatzen (zuvor wildlebend), wo auch die positive Prägung auf den Menschen für die Babies von enormer Bedeutung ist. Dies gilt auch für schüchgterne Jundkatzen, die als Fundkatzen zu uns gebracht werden und noch an den Menschen und die liebevolle Zuwendung gewöhnt werden müssen.
Pflegestelle zu sein, ist daher viel mehr, als nur eine nette Zeit mit einem Tier zu haben. Wenn Sie Pflegestelle werden möchten, so überlegen Sie bitte, ob Sie auch stabil genug sind, mit Krankheit eines Tieres, Unsauberkeit im Haus, Verhaltensauffälligkeiten oder anderen Handicaps wirklich umgehen zu können. Idealerweise haben Sie schon einiges an Erfahrung mit unterschiedlichen Tierarten sammeln können, sind körperlich und psychisch belastbar und bringen vor allem anderen ein hohes Maß an Liebe und Verständnis für das Tier auf. Geduld zu haben ist eine wesentliche zusätzliche Voraussetzung, um dem Tier Vertrauen einzuflößen.
Wenn Sie trotz all dieser Punkten „ja“ sagen möchten, so freuen wir uns ganz besonders darüber, wenn Sie mit uns in Kontakt treten. Schreiben Sie uns eine Email oder rufen Sie uns an.
Die Kosten für die tierärztliche Versorgung des Tieres trägt selbstverständlich das Tierheim, Futter kann ggf. gestellt werden. Aber auch über Unterstützung der Pflegestelle freuen wir uns.
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